Sengera als Chef der WestLB keine gute Wahl
GRÜNE im LWL: Sengera als Chef der WestLB keine gute Wahl:
„Wahlakt richtet sich gegen die Interessen der Bank“
Die Wahl von Jürgen Sengera zum künftigen Chef der Westdeutschen Landesbank halten Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) für eine schlechte Entscheidung. Auf Vorschlag des Präsidialausschusses der Bank soll der Verwaltungsrat am 16. März den 57jährigen Sengera zum Nachfolger von Friedel Neuber bestellen. „Ein solcher Wahlakt würde sich in der jetzigen Situation gegen die Interessen der Landesbank richten“, erklärt Fraktionssprecher Heinz Entfellner, „weil mit dieser Personalentscheidung kein Neuanfang gewährleistet ist.“
Diese Einschätzung der LWL-GRÜNEN stützt sich insbesondere auf den Umstand, daß Jürgen Sengera als bisheriges Vorstandsmitglied der WestLB nicht unabhängig sei von den laufenden Ermittlungen wegen angeblicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung: „Damit hat Herr Sengera den Rücken nicht frei für die anstehenden schwierigen Auseinandersetzungen mit Brüssel über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Banken- und Sparkassensystems“, so die Bewertung von Heinz Entfellner. Man sei auch überrascht von der Haltung der CDU in dieser Frage, die bislang immer einen klaren Schnitt verlangt habe: „Nur weil jemand sein rotes Parteibuch abgegeben hat, kann er noch lange nicht den Neuanfang für die West-LB personifizieren“, kritisieren die LWL-GRÜNEN.
Wichtig sei in der derzeitigen Lage eine seriöse und sinnvolle Aufteilung der Landesbank in eine öffentlich-rechtliche Muttergesellschaft und eine private Tochter als Geschäftsbank. An diesem Schritt hängt nach Auffassung der GRÜNEN im LWL auch die Bestandssicherung der gesamten öffentlich-rechtlichen Sparkassenlandschaft: „Die Sparkassen haben eine wichtige Funktion mit ihrem flächendeckenden Angebot gerade für ‚kleine Sparer‘ und mittelständische Unternehmen und müssen nach unserer Auffassung in ihrem Bestand gesichert bleiben“, so Entfellner abschließend.