Inklusion in Westfalen
14. Dez. 2013
NRW-Schulministerin Löhrmann: "Inklusion hat höchste Priorität!"
Löhrmann: „Inklusion ist ein Prozess“
50 GRÜNE BildungspolitikerInnen diskutierten engagiert mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann über die Inklusion
Auf Einladung der GRÜNEN LWL Fraktion trafen sich am Samstag (14. Dezember) über 50 GRÜNE BildungspolitikerInnen aus dem Münsterland und Ruhrgebiet, um mit der NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Sigrid Beer, parlamentarische Geschäftsführerin der GRÜNEN Landtagsfraktion über den Entwicklungsstand und die Perspektiven für den Inklusionsprozess zu diskutieren.
Martina Müller, Fraktionssprecherin der GRÜNEN LWL freue sich über den „hohen Besuch“ im Landeshaus und auch darüber, dass so viele trotz zahlreicher anderer Termine am vorweihnachtlichen 3. Adventssamstag Lust hatten, über die schulische Inklusion in NRW und besonders in Westfalen zu diskutieren.
Ministerin Löhrmann betonte, dass „die Inklusion und der Schulkonsens weiterhin höchste Priorität haben. Rund 1.200 zusätzliche Lehrerstellen werden im kommenden Jahr für das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung bereitgestellt.“ Somit wird bis zum Schuljahr 2017/18 die Zahl der der zusätzlichen Lehrerstellen auf 3.215 steigen. „Damit wird in der Primar- und Sekundarstufe I eine Integrationsquote von bis zu 50 Prozent ermöglicht“, so die Ministerin. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2010/11 betrug die Inklusionsquote 18,3 Prozent. 532 zusätzliche Lehrerstellen wurden dafür bereitgestellt.
„Auch im kommenden Jahr werden wir die personellen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Inklusion ausweiten. Bei insgesamt sinkenden Schülerzahlen steht einer Verdreifachung der Integrationsquote eine Versechsfachung der zusätzlichen Lehrerstellen gegenüber. Hier wird deutlich, wie stark sich NRW engagiert“, betonte Ministerin Löhrmann.
Sigrid Beer, parlamentarische Geschäftsführerin und schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion erklärt, dass „die Inklusion bei den Menschen in NRW große Zustimmung findet. Die Zustimmung umfasst dabei viele Bereiche des Lebens und beschränkt sich nicht auf Schule. Bei der Schule sieht die übergroße Mehrheit Vorteile im gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung.“
Insgesamt war man sich auf der Tagung einig, dass im Vergleich der Bundesländer die Inklusionsquote in NRW überdurchschnittlich ist. Von allen TeilnehmerInnen wurde begrüße, dass die sogenannten Klassenfrequenzrichtwerte an den Grundschulen ebenso wie an den weiterführenden Schulen weiter gesenkt wird. Zustimmung findet auch der mit dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz rechtliche Rahmen, dass SonderpädagogInnen fester Bestandteil des Kollegiums sind.
Beer und Löhrmann betonen, dass viele Schulen in NRW schon erfolgreich gemeinsames Lernen praktizieren. „Von diesen positiven Beispielen geht ein Signal aus, dass Inklusion gelingen kann und ein Gewinn für alle ist. Beispiele solcher Schulen können denen Mut machen, die sich nun auf den Weg machen“, so die beiden GRÜNEN Landespolitikerinnen.
Zum Schluss der Veranstaltung verabredeten sich die TeilnehmerInnen zu weiteren Gesprächen und Austausch in neuen Jahr.