Antrag der GRÜNEN Fraktion zum LWL-Haushalt 2019, hier: Modellprojekte zur Zertifizierung nach BNB

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt, 2 bis 3 Modellprojekte an Schulen zur Zertifizierung von Gebäuden nach dem Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen (BNB) (Goldstatus) durchzuführen. Dafür sollen Haushaltsmittel in Höhe von 30.000 EURO eingestellt werden.

Begründung:

Zur Realisierung ambitionierter Ziele der Klimareduktion muss der Gebäudesektor schon heute einen bedeutenden Anteil leisten.Der LWL trägt als öffentliche Institution im Bereich des Klimaschutzes besondere Verantwortung und hat sich auf den Weg gemacht, Emissionen bei Neubauten zu reduzieren.

Im Energiepolitischen Konzept des LWL wurde 2014 beschlossen, die LWL-Klimaschutzziele auf mindestens 50% Kohlendioxid-Reduktion im Jahr 2020 im Vergleich zum Basisjahr 1990 anzupassen. Die Reduktion von CO2 muss jedoch noch stärker vorangetrieben werden.

Bei der Emissionsreduktion und Energieeinsparung bei Neubauten ist der LWL weit von dem entfernt, was auch angesichts gesetzlicher Vorgaben geboten wäre. Die Europäische Gebäuderichtlinie EPBD 2010 sieht vor, dass Neubauten ab 2020 fast keine Energie mehr für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung benötigen sollen. Trotz dieser Richtlinie setzt der Landschaftsverband seine Gebäude nicht systematisch im Passivhausstandard um. Darüber hinausgehende Bauweisen wie das Null- und Plus-Energie-Haus sind noch gar nicht angedacht.

Dabei ist das Nachhaltige Bauen nicht nur unter den Gesichtspunkten von Energieeffizienz, Kohlendioxidreduktion und Versorgung mit Erneuerbaren Energien ökologisch sinnvoll, sondern führt auch zu Kostenersparnissen.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des LWL hat in den vergangenen Jahren 3 Kliniken nach den Kriterien des Bewertungssystems für Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundesbauministeriums in Passivhausbauweise bauen lassen, diese wurden jedoch nicht zertifiziert. Hier wurde eine wichtige Chance verpasst, als öffentliche Institution auch eine Vorbildfunktion zu übernehmen.

Aufgrund der zahlreichen Neubauvorhaben im LWL in den nächsten Jahren ist es geboten, ambitioniertere ökologische Maßstäbe anzusetzen und diese mit Zertifizierungen zu belegen.
Die Kosten einer Zertifizierung nach BNB beinhalten Auditorenleistungen, thermische Gebäudesimulation, Raumluftmessung und Zertifizierungsgebühren. Diese sollten dahingehend berechnet werden, dass der für öffentliche Gebäude empfohlene Qualitätssstandard „Gold“ erreicht wird. Hinzu kommen Kosten für Beratung und Projektbegleitung.
Um den finanziellen und personellen Aufwand für ein jeweiliges Zertifizierungs-Modellprojekt gering zu halten, sollen die Modellprojekte an Neubauten von 2 bis 3 Schulgebäuden durchgeführt werden, da bei Schulgebäuden der Aufwand niedriger bemessen wird als beispielsweise bei Kliniken.

 

HH-Antrag-UmBau-Zertifizierung

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