Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Wohnmöglichkeiten für junge Erwachsene mit schweren Behinderungen vom 13.02.2020

Bereits im Januar 2019 überreichte eine Initiative von 20 Eltern von schwer behinderten jungen Erwachsenen aus dem Kreis Coesfeld einen schriftlichen Appell
an den LWL-Direktor, in dem sie auf die prekäre Situation bei der Suche nach geeigneten Wohnmöglichkeiten für ihre erwachsenen Kinder aufmerksam machten.
Die Wartezeiten auf der Suche nach einem Platz, der eine adäquate Betreuung ihrer nun erwachsenen Kinder bedeutet, sind extrem lang, zumal ihnen wichtig ist, dass
die Betreuung auch über Nacht gewährleistet sein muss. Ihre Sorgen formulierte eine der Sprecherinnen der Gruppe, Doris Bünder, auch in einem Gespräch mit der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Der Bestand an geeigneten Wohneinrichtungen wird laut der Lüdinghausener Elterninitiative dem Bedarf nicht gerecht. Ihre Kinder stehen auf verschiedenen
Wartelisten von Wohnformen für Menschen mit Behinderung, weil aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht alle Wohneinrichtungen als geeignet empfunden
werden. Zudem sind nach Aussagen der Eltern auch in diesem Bereich zu wenig Plätze vorhanden. Sie haben bereits bis zu 9 Jahre Wartezeit hinter sich gebracht.

Die Aussage des LWL, der Kreis Coesfeld sei mit entsprechenden Einrichtungen im Kreis überversorgt, hilft ihnen nicht weiter, wenn wohnortnahes Wohnen im Sinne
von Inklusion nicht ermöglicht wird. Nach einer eigenen Umfrage der Lüdinghausener Initiative fehlen 140 Plätze in besonderen Wohnformen im Kreis.

 

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet deshalb um Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie ist die Versorgungssituation im Kreis Coesfeld aktuell, wie viele Plätze in besonderen Wohnformen sind vorhanden?
  2. Wie lang sind vorhandene Wartelisten und wie will man die Wartezeiten abbauen?
  3. Wie sind die Wohnmöglichkeiten im ambulant betreuten Wohnen und welche Wartezeiten gibt es dort?
  4. Müssen Antragstellende sich direkt beim LWL melden? Wenn ja, wird das gegenüber den Antragstellenden ausreichend kommuniziert?

 

Gezeichnet:

Karen Haltaufderheide, Britta Anger, Gabriele Wentzek

 

F. d. R.:

Dr. Didem Ozan

 

2020 02 19 Anfrage SozialA Wohnmöglichkeiten junge Erwachsene

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