Unhaltbare Zustände in der Sozialhilfeabteilung
GRÜNE im LWL: Unhaltbare Zustände in der Sozialhilfeabteilung
„BELASTUNG DER MITARBEITERINNEN UNTRAGBAR“
Die GRÜNEN im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) kritisieren „unhaltbare Zustände“ in der Sozialhilfeabteilung des Verbandes: „Durch neue gesetzliche Vorgaben und strukturelle wie personelle Probleme ist es zu einer untragbaren Belastung für die Mitartbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung, zu Arbeitsverdichtung und erheblicher Mehrarbeit gekommen“, kritisiert Fraktionssprecher Heinz Entfellner. „Verwaltung und Politik entziehen sich nach unserer Einschätzung einer echten Problemlösung, und die kann nur lauten, mehr Personal einzustellen.“
Bis Ende Oktober sind nach Aussagen der LWL-Verwaltung Bearbeitungsrückstände in der Einzelfallhilfe im Umfang von 36.000 Akten aufgelaufen, hinzu kämen weitere 12.000 Akten, die in der Rechnungsstelle zu bearbeiten seien. Ab Januar 2002 sei ferner aufgrund von Änderungen bei der Heranziehung unterhaltspflichtiger Eltern eine Überprüfung von etwa 21.000 Leistungsfällen erforderlich. In seiner heutigen Sitzung beschloss der Finanzausschuss nun, überplanmäßig 1,2 Millionen DM bereit zu stellen, um zum Abbau der Rückstände Hilfskräfte einzusetzen und Überstundenvergütungen finanzieren zu können.
„Wir hätten eine solche Notmaßnahme nur mit tragen können, wenn die Verwaltung ein schlüssiges Konzept vorgelegt hätte, mit welchen Schritten sie die Situation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung schnell verbessern und die hohe Fluktuation bekämpfen will. Für uns gehört dazu unabdingbar eine überplanmäßige Bereitstellung von Personal und ein in die Zukunft gerichtetes Personalentwicklungskonzept.“, erläutert Heinz Entfellner. „Bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt darf der Landschaftsverband nicht mit Hilfskräften und Überstunden reagieren, sondern muss Menschen für anstehende Arbeiten in Lohn und Brot bringen.“
Die bisherige Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden mit der Arbeit des Landschaftsverbandes dürfe nicht verspielt werden, so die GRÜNEN. Gerade die Bearbeitungszeit für Anträge an die Sozialhilfeabteilung sei ein kritischer Punkt auch für das Image des Verbandes. Die Leistungsempfänger/innen hätten selbstverständlich einen Anspruch auf rasche Bearbeitung ihrer Anträge
Die Fraktion der LWL-GRÜNEN hat angekündigt, im Rahmen der anstehenden Stellenplanberatungen einen entsprechenden Antrag einbringen zu wollen. Ihr heutiger Vorstoß in diese Richtung wurde im Finanzausschuss abgelehnt.