Mädchenarbeit
06. Feb. 2002
2001-12-14 Mädchenarbeit – Jungenarbeit / Ansätze des Gender mainstreaming
Protokoll des Treffens grüner JHA-Mitglieder vom 14.12.01
Schwerpunkttthema:
Mädchenarbeit – Jungenarbeit / Ansätze des Gender mainstreaming
1. Referat von Herrn Dreier vom LJA zum Thema: Leitlinien zur strukturellen Verankerung der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen
An der Formulierung dieser Leitlinien zur Mädchenarbeit sind beide Landesjugendämter (Westfalen-Lippe und Rheinland) beteiligt; das Modellprojekt läuft bereits seit 2 Jahren.
Ausgangspunkt war ein Projekt des LJA in Kooperation mit dem Kreis Herford „Zur Situation von Mädchen und jungen Frauen in der Jugendhilfe“, das die Notwendigkeit einer festen, einheitlichen Verankerung der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen nahelegte. Daher wurde im Auftrag von Landesjugendhilfeausschuss und Gleichstellungskommission die Erarbeitung dieser Leitlinien in Angriff genommen.
Die Zielsetzung der Leitlinien ist:
* Geschlechtsspezifische Jugendhilfe (§9 SGB VIII)
* Strukturelle Absicherung von Mädchenarbeit
* Lieferung praxisrelevanter Handlungasoptionen
Die Leitlinien sind gerichtet an die Leitungsebene der öffentlichen und freien Träger und an die Fachkräfte.
Ausgangslage:
Was Erziehung und Sozialisation von Mädchen/Jungen, die Angebote der Jugendhilfe und ihre Inanspruchnahme anbetrifft, ist festzustellen:
* Es gibt gravierende Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen im Freizeitverhalten (Mädchen zeigen soziales Engagement und interessieren sich für Umweltschutz, bei Jungen steht die Beschäftigung mit dem den PC ganz oben auf der Liste..)
Wichtig zu beachten ist der Unterschied im Freizeitverhalten von ausländischen und deutschen Mädchen.
* In den Angeboten von Jugendhilfe wird tendenziell von einer gleichen Erziehung von Jungen und Mädchen ausgegangen.
* Angebote müssen ausreichend in der Fläche bereitstehen, sie müssen strukturell abgesichert sein.
* Jugendhilfe wird überwiegend von Jungen in Anspruch genommen, und zwar in allen Bereichen. Jungen werden in ihren Defiziten anders auffällig als Mädchen – sie werden aggressiver und offensichtlicher und handgreiflicher. Mädchen senden stillere Signale, die man sensibler wahrnehmen muß.
* Auch in der Heimerziehung sind Mädchen unterrepräsentiert, sie kommen altersmäßig später in die Heimerziehung und verbleiben dann länger. Auch in der Jugendhilfeplanung müssen also die unterschiedlichen Bedarfe von Jungen und Mädchen berücksichtigt werden (vor allem auch muss beachtet werden, dass Mädchen ihre Bedürfnisse anders äußern).
Solange Mädchen in den Angeboten der Jugendhilfe noch unterrepräsentiert sind, werden die Interessen von Mädchen und Mädchenarbeit in den Leitlinien parteilich behandelt, wenn auch nicht anwaltlich (letzteres will heißen: alle Interessen, die Mädchen äußern, werden sich 100% zu eigen gemacht.) Dennoch sind die geäußerten Wünsche, Interessen und Bedarfe von Mädchen Ausgangspunkt der Leitlinien, denn es soll um die Unterstützung ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung gehen.
Strukturelle Verankerung:
* Mädchenarbeit muss regelmäßiges Thema in den JHA‘s sein, sowie Bestandteil der Jugendhilfeplanung.
* Förderung soll an die Strukturen von Mädchenarbeit gebunden werden
* Eine dauerhafte und verlässliche Finanzierungsgrundlage ist nötig
* In die Facharbeitsgruppen (nach § 78 SGB VIII) müssen Mädchenarbeitskreise integriert werden, um der Mädchenarbeit den Status eines Sonderarbeitsthemas zu nehmen. Die Selbstverständlichkeit, sich mit diesem Thema querschnittsmäßig zu beschäftigen, wie mit allen anderen Themen auch, muss wachsen (gender mainstreaming).
Leitfragen für die Erarbeitung der Leitlinien sind und Kriterien für die Qualität der Angebote von Mädchenarbeit sind (stichpunktartig):
* (gleichmäßige) Inanspruchnahme von Leistungen durch Jungen und Mädchen?
* Einbeziehung von Mädchen aus anderen Kulturkreisen?
* Eigene Räume für Mädchen?
* Erfolge und Hemmnisse der Mädchenarbeit? Hilfen für junge erwachsene Frauen (mit Kindern)?
* Beteiligung anderer Planung erzieherischer Hilfen? (Selbstmelderinnen?)
* Spielverhalten in der KiTa? (KiTas sind die Orte, wo Mädchenarbeit quasi schon in den Kinderschuhen eingestielt werden könnte – bis jetzt sind dies aber gerade die Ort, wo am wenigsten Sensibilität für dieses Thema herrscht).
* Kenntnisse über und Reaktionen auf mädchenspezifische Problembewältigung?
* Geschlechtsdifferenziertes Berichtswesen?
Die beiden Landesjugendhilfeausschüsse haben das Konzept der Leitlinien gebilligt; als nächster Schritt soll die Praxisnähe des Konzepts erhöht werden. Demnächst werden die Leitlinien veröffentlicht.
2. Referat von Gabriele Macke zum Thema „Mädchenarbeit
Gabriele Macke war 6 Jahre “ im Bereich Mädchenarbeit / Mädchenbildungsarbeit als pädagogische Mitarbeiterin beim freien Träger „Mabilda“ tätig und arbeitet jetzt im selben Bereich freiberuflich.
DAS typische Mädchen gibt es heute nicht mehr, sondern das Bild vom Mädchen ist sehr vielfältig: Mädchen sind nicht mehr nur schwach und ruhig und untergeordnet, sie können auch das Gegenteil sein oder besser: Sie sind das eine und das andere.
Sie sind weiblich und cool, zärtlich und selbstbewußt, wollen klar Bescheid wissen, haben (in ihrem Selbstverständnis) keine Probleme . Daneben stehen aber immer noch die traditionellen Rollenbilder von „klein und schwach“. In diesem Spannungsfeld stehen Mädchen…
Die Geschlechterrollen sind sehr aufgeweicht und fließend geworden. Im Grundsatz wird aber immer noch das Männliche über das Weibliche gestellt. Mädchen haben zu ihrem Verhaltensrepertoire deshalb sog. männliches Verhaltensrepertoire hinzugenommen, für Jungen ist es umgekehrt jedoch nicht interessant, weibliches Verhaltensrepertoire hinzuzulernen.
Freie Träger und Verbände tragen dem Konzept Mädchenarbeit sehr unterschiedlich Rechnung, es herrscht eine absolute Vielfalt.
Allgemeine Anforderungen für Mädchenarbeit müssen sein:
* Parteilichkeit für Mädchen
* Bestimmte Qualitätsstandards
Zielsetzung von Mädchenarbeit kann nicht mehr nur das Erreichen definierter emanzipatorischer Ziele sein, sondern es geht vielmehr darum, sich auf einen Prozess mit den Mädchen einzulassen und herauszufinden, was sie wollen. Sie haben konkrete Vorstellungen von dem, was sie wollen, aber sie brauchen Raum, dies zu äußern. Sie lehnen auf der einen Seite die Sonderrolle Mädchen ab, wollen nicht mehr nur als defizitär gesehen werden, wollen gleichberechtigte Teilhabe an aller Jugendarbeit. Das heißt auf der anderen Seite aber nicht, dass sie geschlechtshomogene Gruppen ablehnen; die sind für sie sehr wichtig.
Mädchenarbeit ist kein „Thema“, sondern eine „Haltung“, die erfordert, dass Mädchen durchgängig in der Jugendarbeit Berücksichtigung finden müssen. Gender Mainstreaming muss ein Instrument, keine Methode sein; neben dem gender Gesichtspunkt bleibt die Notwendigkeit einer spezifische Förderung von Mädchen immer bestehen. Geschlechtsbewußte Koedukation kann Mädchenarbeit nicht ersetzen, sie muß gleichberechtigt daneben stehen.
Mädchenarbeit braucht Netzwerke. Wichtig ist die Fortbildung von JugendarbeiterInnen und PolitikerInnen, die letzten Endes zu entscheiden haben, ob und wie es Mädchenarbeit geben wird oder nicht.
3. Referat von Michael Drogand-Strud zum Thema „Jungenarbeit“
Michael Drogand –Strud ist Referent in der Heimvolkshochschule „Alte Molkerei Frille“.
Stichworte zum Vortrag Jugendhilfeausschuss-Treffen 14.12.01 in Münster
Grundlagen der Jungenarbeit (Manuskript M. Drogand-Strud)
* Aktualität des Themas
Geschlechtsbezogene Pädagogik bedeutet das Einbringen der Kategorie „Geschlecht“ in den pädagogischen und sozialarbeiterischen Alltag – aber keine Sonderform der Jugendhilfe.
Mit dem Gender Mainstreaming als Reform von oben kann die Jungen- und Mädchenarbeit als ein Instrument zur Durchsetzung von Chancengleichheit Bedeutung bekommen.
Gender Mainstreaming sagt aus, dass in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens die Geschlechterfrage gestellt werden muss – und zwar nicht als Sonderfrage, sondern als durchgängiges Leitprinzip!
In der Jugendhilfe heißt das dann:
jedes Projekt, jede Einrichtung, jede Beratungsstelle, jedes Jugendhaus, jede Tagesstätte oder jede Maßnahme der JSA muss sich fragen:
* Wie definiert sich unsere Ausgangsfrage (Sucht, Arbeitslosigkeit, Freizeit, Erziehungsprobleme) in Bezug auf Mädchen und Jungen?
* Wie wirken unsere Angebote auf Mädchen und Jungen?
* Welche Angebote entwickeln wir dazu? etc.
* Geschlechtsbezogene Angebote sind notwendig, weil in der Realität das Geschlecht nach wie vor eine zentrale Strukturkategorie in unserer Gesellschaft ist.
* Eine Geschlechtsneutralität hingegen verdeckt bzw. vertuscht die realen Ungleichheiten (z.B. im Zugang zu Macht und Ressourcen), die bestehenden Hierarchien oder auch die Anforderungszwänge an Jungen (und natürlich auch Mädchen).
Wenn ich „übersehe“, dass straffällige, hyperaktive, stotternde, gewalttätige oder erziehungsschwierige Kinder und Jugendliche weit häufiger männlich als weiblich sind, vergebe ich hier Chancen in der Problemanalyse und der Auswahl pädagogischen Interventionen.
Ich verschweige den Anteil der Jungensozialisation an dem Problem und auch seiner Lösung.
Ja, letztlich verhindere ich sogar Lösungsansätze, in dem ich Probleme individualisiere, die vielleicht auch strukturelle Ursachen – nämlich die der Normen der Geschlechterrolle beinhalten.
* Dualismus und Hierarchie als Grundlage
Dualismen sind geprägt durch das Prinzip des Entweder – Oder.
Entweder emotional oder rational, Inländer oder Ausländer, schwarz oder weiß, Freund oder Feind, zivilisierte Welt oder unzivilisierte Welt, normal-beschult oder sonderbeschult, erwerbstätig oder arbeitslos…..
Dem Dualismus liegt ein sich scheinbar ausschließendes Gegensatzpaar zugrunde. In dem Schema gibt es nur das eine oder das andere, ein sowohl – als auch bleibt außen vor.
Auch der Dualismus von Frau-Mann bzw. männlich – weiblich ist Alltag und hat Einfluss auf unser Handeln. So brauchen wir die sichere Bestimmung des Geschlechtes einer Person um Sicherheit im Umgang mit der oder dem Anderen zu erlangen.
Dualismen geben uns eine vermeintliche Sicherheit im Umgang mit Menschen. Zugleich schränken sie uns ein, weil wir mit diesen Dualismen unbemerkt auch Wertigkeiten verbinden. Auch beim Dualismus Frau-Mann.
Diese Wertigkeiten sind nicht biologischen Ursprungs, sind nicht im Erbgut angelegt, sondern sind eine soziale Konstruktion der Gesellschaft, die das Zusammenleben einmal vereinfacht hat. Aber diese Art der Vereinfachung ist zumindest heute nicht mehr funktional.
Viele traditionelle Rollenzuschreibungen haben ihre Funktion verloren.
So stellt die Geschlechterdualität eine Einengung dar, weil sie keine tragfähigen Zuschreibungen mehr bietet.
Das Prinzip des Entweder – Oder prägt unsere Entscheidungen und lässt zu wenig Spielräume zu.
Es gibt aber nicht nur den Dualismus, sondern zwischen den beiden Polen findet eine Hierarchisierung statt. Wir können in allen Beispielen eine Bewertung finden, die da lautet:
* „der Norm entsprechend“ und
* „Außerhalb der Norm“.
Die Hierarchie fragt nach wahr oder falsch, oben oder unten, besser oder schlechter.
Zwischentöne werden nicht wahrgenommen oder ignoriert.
Welche Bedeutung hat das System von Dualismus und Hierarchie nun für das Geschlechterverhältnis?
Den Geschlechtern und ihren Handlungen wird unterschiedlich viel Wert beigemessen. Im hierarchischen Denken und Beurteilen wird dem männlichen mit seinen Attributen (groß, stark, rational, erwerbstätig, aktiv….) mehr Wert zugetragen, als dem weiblichen mit Attributen wie klein, schwach, emotional, re-produktiv, passiv…).
Gleichzeitig wird das Männliche zum Maßstab, zur Normalität erklärt (Mann = Mensch) und Weiblichkeit als die andere Art, die „Sonderform“. D.h. gerade auf dem Schnitt von weiblich und männlich verläuft eine Hierarchiegrenze die besagt: Männlichkeit ist mehr wert als Weiblichkeit.
In der Realität zeichnet es sich den Herrschaftsverhältnissen, in der Verteilung von Macht und Einfluss und im ökonomischen System ab.
Das Geschlecht ist eine zentrale und gleichsam verschleierte soziale Strukturkategorie – so eng mit unserem Alltag verknüpft, dass wir kaum einen Blick dafür haben, wie umfassend und allgegenwärtig sie ist.
Ziel der Geschlechtsbezogenen Pädagogik ist es, diese Konstruktion aufzudecken und die damit verbundenen Festlegungen und Zuschreibungen in Frage zu stellen.
* Jungensozialisation
Jungen sind laut und leise, aggressiv und ängstlich, süß und ätzend, sexistisch und einfühlsam. Jedes Verhalten, jedwede Eigenschaft findet sich bei Jungen wieder.
Doch die öffentliche Wahrnehmung von Jungen ist anders:
Jungen gelten als laut, aggressiv und störend, verhindern ein ruhiges Arbeiten in der Schule, streiten und verletzen sich und andere.
Das „typisch männliche“ Verhalten ist offensichtlich und verdeckt zugleich den Blick auf leise Jungen und die leisen Anteile, die auch die „lauten Jungen“ haben.
Der einzelne Junge muss die Zugehörigkeit zu seiner Geschlechtsgruppe, dem, was als „männliche Identität“ gilt, ständig neu beweisen. Am sichersten gelingt ihm dies durch den Rückgriff auf den Anspruch männlicher Überlegenheit.
Welche Rahmenbedingungen finden Jungen nun vor?
Jungen erleben lange Zeit weit überwiegend Frauen in ihrem Alltag.
Väter sind im familiären Alltag wenig anwesend, männliche Bezugspersonen fehlen auch in Kindergärten und Grundschulen.
In der Konsequenz heißt dies:
In den ersten zehn Lebensjahren fehlt vielen Jungen ein konkret erlebbares männliches Vorbild im Alltagsverhalten.
Konsequenzen hat dies für das Selbstbild von Jungen als werdende Männer:
Jungen beweisen sich und allen anderen ihre Männlichkeit, durch die Demonstration keine Frau – kein Mädchen zu sein!
Jungen lernen: Wer weibliches Verhalten ablehnt, beweist damit seine Männlichkeit.
Damit in Verbindung steht aber auch die ständige Angst der Jungen, als weiblich zu gelten.
Eine weitere Möglichkeit der Jungen, sich Männlichkeit anzueignen, ist die Kopie des stereotypen Männerbildes.
Die Jungen konkurrieren so aus Prinzip miteinander.
Jungen erhalten keine Förderung in ihren sozialen Fähigkeiten. Sie werden nicht darin gefördert, Verantwortlichkeit für sich und andere zu übernehmen!
Ergo: Es gibt eine Ideologie, die aussagt: Männlichkeit bedeutet, keine Probleme zu haben.. zumindest nicht mit Mann-Sein oder Männlichkeit.
Wir Männer haben gelernt unsere Gefühle uns selber gegenüber zu ignorieren und nach außen eine Fassade zu setzen.
MichaelDrogand-Strud
Heimvolkshochschule „AlteMolkereiFrille“
Freithof16
32469Petershagen
Tel.05702/9771
Fax:05702/2295
Diskussion
Thema Jungensozialisation: Für viele Jungen ist es besser, der Beste von hinten zu sein, als gar nicht aufzufallen. Wenn sie schon nicht die Besten sein können, das sind oft die Mädchen (Schulleistungen), dann wollen sie wenigstens die Schlechtesten sein.
Jungenarbeit: Lösungsmöglichkeiten müssen in 3 Ebenen angegangen werden:
* Wie können Männer auf der privaten Ebene vermehrt in die Erziehungsarbeit eingebunden werden?
* Es müssen mehr Männer für die Arbeit im Elementarbereich gewonnen werden; diese wird aber bisher als minderwertige pädagogische Arbeit angesehen und muss aufgewertet werden (bessere Bezahlung…) – (das ist allerdings schon lange überfällig; auch Frauen in dieser Arbeit verdienen eine Aufwertung und eine bessere Bezahlung! – pers. Anmerkung der Protokollantin)
* Ausbildung: Im Bereich von Jugendarbeit tätige Männer verstehen sich eher als geschlechtsneutrale Erziehungspersonen; sie sehen den gender Gesichtspunkt nicht und finden ihn auch nicht wichtig. Sie reflektieren nicht, was sie den Jungen als Vorbild bedeuten, sie tragen das traditionelle Männerbild unreflektiert weiter. Es ist eine Aufgabe der Jugendhilfe, genau zu reflektieren, was die männlichen Mitarbeiter transportieren und was ihre Männlichkeit in der Erziehungsarbeit bedeutet.
Mädchenarbeit – Jungenarbeit:
* Es muss für Jungen und für Mädchen jeweils geschlechtshomogene Räume geben
* Mädchenarbeit muss von Frauen gemacht werden, damit nicht der Neben-Kriegsschauplatz „Geschlechterkampf“ immer im Hintergrund mitwirkt, Jungenarbeit von Männern, damit männliche Vorbilder da sind (Die neue Maxime der LAG Jungen ist: „von der Arbeit für Jungen zur Jungenarbeit“; das bedeutet, dass Jungen immer auch in ihrem Geschlecht wahrgenommen werden müssen).
* Aber auch die ko-edukativen Bereiche sind wichtig; hier muss immer auch der Unterschied der Geschlechter im Blickpunkt sein.
* In NRW gibt es, anders als in anderen Bundesländern, Fördertöpfe für beide Bereiche.
Ko-edukation: Es gibt Modellschulen, wo versucht wird, die Ko-edukation in bestimmten Bereichen wieder zurückzufahren und -in Absprache mit dem RP- wieder geschlechtshomogenen Unterricht einzuführen (naturwissenschaftliche Fächer….). Hier machen manche Eltern und auch älteren Kollegen Schwierigkeiten, die diese Entwicklung ausbremsen, weil sie ihre Notwendigkeit nicht einsehen. Die Gelder für solche Modelle werden immer weiter verringert; so werden die Modelle bestimmt bald auslaufen.
06.02.02 Brigitte von Schoenebeck