Mit dem Rollstuhl durch den Ausgrabungsacker
30. Mai. 2012
Römermuseum Haltern: Ausgrabungen im ersten Bauabschnitt haben begonnen
Über den Sachstand der sogenannten „Römerbaustelle“ informierte sich der Arbeitskreis Kultur der GRÜNEN Fraktion. Der Museumsleiter des LWL-Römermuseums Haltern, Herrn Dr. Aßkamp, der in Personalunion derzeit auch Referatsleiter der provinzial-römischen Archäologie der LWL-Archäologie für Westfalen ist, erläutert die begonnenen archäologischen Ausgrabungen auf dem Gelände des ersten Bauabschnitts.
Wenn die Ausgrabungen abgeschlossen sind, wird der LWL Liegenschaftsbetrieb (BLB) mit der Rekonstruktion des Westtores beginnen. Danach werden die Spitzgräben, die damals um um die militärische Anlage liefen gebaut.
Der weitere Ausbau (zweiter Bauabschnitt) des archäologischen Freigeländes wird dann im Rahmen eines archäologischen Experiments als „Römerbaustelle Haltern“ erfolgen. Der Konzeptgedanke einer „Römerbaustelle“ orientiert sich an einem ähnlich gelagerten Projekt in Guédelon, Frankreich. Der Nachbau einer mittelalterlichen Steinburg wird dort seit einigen Jahren so originalgetreu wie möglich realisiert und ist mit Besucherzahlen von über 300.000 pro Jahr sehr erfolgreich.hlussfassung vorgelegt werden soll.
Als Grundidee des zweiten Bauabschnitts sollen auf Grundlage der vorzunehmenden archäologischen Ausgrabungen in einem Teil des Lagers die Gebäude rekonstruiert werden, welche sich in römischer Zeit dort befanden. Dabei sollen möglichst nur die bereits in römischer Zeit verwendeten Materialien und Werkzeuge eingesetzt sowie die damaligen Arbeitsmethoden angewendet werden. Das LWL-Römermuseum und die Römerbaustelle sollen eine Einheit bilden, in der die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck vom einstigen römischen Militärlager am originalen Standort erhalten. Wie in Guédelon soll auch in Haltern die Möglichkeit geschaffen werden, Familien, Schulklassen und Freiwillige bei der Errichtung der Bauten mitwirken zu lassen.
Daneben werden ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker die möglichst originalgetreue Rekonstruktion auf der Basis wissenschaftlicher Forschungen umsetzen. Zur Unterstützung der Handwerker sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendbauhütte Soest geplant. Auch sollen Jugendliche die vom LWL-Jugendhilfezentrums Marl betreut werden, in die Arbeiten eingebunden werden.