GRÜNE kritisieren Baumfällaktion am Kloster Dalheim
GRÜNE im LWL äußern sich zur Baumfällaktion am Kloster Dalheim:
Fragen an die LWL-Verwaltung bleiben aber zum Teil unbeantwortet
In der heutigen Sitzung des Umweltausses beim Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) äußerte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen massive Kritik an den durchgeführten Baumfällungen am Kloster Dahlheim. „Eine Bürgerversammlung kurzfristig einen Tag vor Weihnachten anzusetzen heißt, nicht wirklich informieren zu wollen“, monierte Martina Müller, stellvertretende Fraktionssprecherin und Mitglied des Umweltausschusses.
Im Verlauf der Sitzung berichtete die Verwaltung, dass tatsächlich eine Information der Bürger und Bürgerinnen ursprünglich nur zu Beginn der Baumfällungen über die Presse erfolgen sollte. Erst auf Drängen des Bürgermeisters von Lichtenau habe man dann kurzfristig vor Ort eingeladen. Martina Müller fragte die LWL-Verwaltung, ob Alternativen wie baumchirurgische Maßnahmen geprüft worden seien und ob auch Bäume gefällt wurden, die gerade erst vor vier Jahren saniert worden seien.
Des weiteren stelle sich die Frage, ob eine Ausweisung des alten Hütewaldes als Naturdenkmal nicht möglich gewesen wäre. Dieser Teil hätte dann für die Besucher/innen in gefährdeten Bereichen zwar gesperrt werden müssen, aber durch das Aufstellen von Infotafeln hätte man auf die Geschichte der früheren Nutzung und auf die jetzigen Vorteile von Altholzinseln hinweisen können. „Die Verwaltung selbst will ja künftig einen Teil des Waldes als ‚ökologische Pufferfläche‘ für Klosterbesucher großräumig absperren, wie man ihrer Presseerklärung entnehmen konnte“, weist Frau Müller auf Widersprüche hin.
Die LWL-Verwaltung habe auf ihre Fragen nur halbherzig und unzureichend geantwortet, kritisiert Martina Müller nach der Sitzung: „Die Verwaltung hat ausgeführt, baumchirurgische Sanierungen seien überflüssig gewesen, da es sich hier nicht um Einzelbäume sondern um einen Wald handele. Zu früheren Sanierungsmaßnahmen an Einzelbäumen und deren Kosten konnte oder wollte sie nichts sagen, da diese Fläche erst seit November in der Abteilung der Waldbewirtschaftung geführt werde. Die Frage, ob es einen Ortstermin mit dem für die Fällarbeiten beauftragten Unternehmen gegeben habe, wurde zwar in der Sitzung positiv beantwortet. Aber die weitere Frage, warum dann dem Unternehmer nicht auffiel, dass viel mehr und zum Teil andere Bäume mit einem Punkt versehen waren, wurde seitens der Verwaltung nur mit einem Achselzucken beantwortet.“
Die grüne LWL-Politikerin zieht nach der Sitzung das Fazit: „Weder bei den übrigen Fraktionen, noch bei der Verwaltung war eine Spur von Bewusstsein für ein Fehlverhalten zu erkennen. Deren Haltung ist, man habe Pech gehabt und Anzeige erstattet, aber das sei doch ‚keine Katastrophe‘. Ich finde eine solche Haltung empörend.“
Nicht einmal die Forderung der Bündnis-Grünen, zukünftig den Umwelt- und Bauausschuss über solche wichtige Maßnahmen im Vorfeld zu informieren, fand eine Mehrheit.