Housing First – Unterstützung für wohnungslose Frauen

Auf Initiative von CDU und GRÜNEN fördert der LWL den Erwerb bzw. die Anmietung von Wohnraum zur Umsetzung von Housing First durch freie Träger. Housing First bedeutet, dass wohnungslose Menschen von Beginn der Hilfe an Wohnraum erhalten, ohne jegliche „Wohnfähigkeit“ nachweisen zu müssen.

Über ein Viertel der wohnungslosen Menschen sind laut der BAG Wohnungslosenhilfe Frauen (https://www.bagw.de/de/themen/frauen/uebersicht). Zwar sind Frauen deutlich weniger als Männer wohnungslos oder in einer Wohnungsnotfallsituation, jedoch ist die Zahl im Hilfesystem seit Jahren kontinuierlich gestiegen.

Bei Frauen sind Wohnungslosigkeit und Wohnungsnotfallsituationen weniger sichtbar und oft mit häuslichen Gewalterfahrungen verbunden. Gewalt in der Familie oder Partnerschaft und Armut sind wichtige Auslöser. Nur wenige Frauen leben offen sichtbar auf der Straße. Aufgrund ihrer Sozialisation bemühen sie sich oft lange Zeit, ihre Obdachlosigkeit zu verdecken. Sie kommen bei Freund:innen, Partner:innen oder Angehörigen unter, gehen Zwangsgemeinschaften ein, um der Straße zu entfliehen, oder leben in ungesicherten, unzumutbaren Wohnverhältnissen. Viele von ihnen harren in Gewaltbeziehungen aus oder gehen neue Beziehungen ein, um einen Schlafplatz zu bekommen. Wohnungslosen Frauen mangelt es nicht nur an einer festen Unterkunft, sie leben häufig in Armut und leiden oft unter gesundheitlichen Problemen, zum Beispiel psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen.

Die Housing First-Förderrichtlinien des LWL richten sich an besonders vulnerablen Personengruppen aus, deshalb berücksichtigen sie von Obdachlosigkeit betroffene Frauen und Frauen in Notsituationen prioritär, aber ebenso auch von Obdachlosigkeit betroffene ältere Männer (50 plus) mit gesundheitlichen oder pflegerischen Einschränkungen und Menschen, bei denen sich die Obdachlosigkeit verfestigt, die gesundheitliche oder pflegerische Einschränkungen aufweisen.

Bei Rückfragen: Karen Haltaufderheide, Tel. +491727883213.

Foto: Pixabay/StockSnap

 

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