Mit Rollstuhl und Blindenbrille
26. Sep. 2015
50 GRÜNE mit Rollstuhl und Blindenbrille in Münster unterwegs
Fazit: Stadtbesichtigung ist für Menschen mit Handicaps nicht ganz einfach!
GRÜNE aus Westfalen und dem Rheinland diskutierten mit Dr. Lunemann, Erster Landesrat des LWL über die Zukunft der Metropolregionen in NRW
(Münster | Westfalen-Lippe) Auf Einladung der GRÜNEN Fraktion in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe trafen sich am Freitagnachmittag 50 grüne Kommunalpolitiker*innen im Landeshaus in Münster. Neben Mitgliedern aus beiden GRÜNEN Fraktionen in den Landschaftsverbänden (LWL und LVR) waren auch Politiker*innen der Münsteraner GRÜNEN dabei.
Nach der Begrüßung durch LWL-Landesdirektor Matthias Löb ging es vom Landeshaus mit Rollstühlen, Blindenbrillen und Alterssimulationsanzug in die Münsteraner Innenstadt. „Wir wollten am eigenen Leib erfahren, wie es für Menschen mit Handicaps ist, sich durch die City von Münster zu bewegen“, so die Sprecherin der LWL-GRÜNEN Martina Müller aus Arnsberg. „Schlecht gepflasterte Wege, hohe Bordsteinkanten, nicht erreichbare Türöffner oder fehlende barrierefreie Toiletten fallen einem erst richtig auf, wenn man oder frau wirklich im Rollstuhl sitzt. Auch die taktile Wegführung ist für blinde oder sehbehinderte Menschen unzureichend.“
Rollstühle, Blindenbrillen und Alterssimulationsanzug wurden vom Verein „Urlaub und Pflege, Telgte“ zur Verfügung gestellt, der sich sehr für die Inklusion aller Bevölkerungsteile engagiert.
Nach dem etwas anderen Stadtrundgang besichtigten die Kommunalpolitiker*innen das LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz in Münster. LWL-Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold ging in seiner kurzen Begrüßung besonders auf die Barrierearmut des neuen Museumsumbaus ein.
Die Klausurtagung der beiden GRÜNEN Fraktionen aus Westfalen und dem Rheinland beschäftigte sich am am Samstagmorgen mit dem Thema der Metropolregionen in Nordrhein-Westfalen. Dr. Georg Lunemann, Erster Landesrat und Kämmerer des LWL zeigte die derzeitigen Ausbildungen und Prozesse der Regionalisierung auf. „Wir betrachten die Entwicklung im Land sehr genau“, erläutert Heinz Entfellner (Leopoldshöhe), Sprecher der GRÜNEN LWL. „Der Landschaftsverband muss darauf achten, das vor allem der ländliche Bereich beim Zusammenschluss von wirtschaftlich starken Regionen nicht „untergeht““.
Zum Abschluss des Treffens durfte eine Radtour zum Rüschhaus (Münster) und der Wasserburg Hülshoff nicht fehlen. Rheinländer*innen und Westfäl*innen besichtigten die Wohnstätten der wohl berühmtesten deutschen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.