Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Situation des Kulturbereiches während der Corona-Krise

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet um Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welche Etats des LWL-Museumsamtes konnten coronabedingt nicht abgerufen werden?
  2. Plant der LWL eine Soforthilfe für kleine und mittlere Museen?
  3. Können ggf. nicht abgerufene Gelder unbürokratisch kleineren und mittleren Museen zu Gute kommen, die coronabedingt in eine finanzielle Schieflage geraten sind?
  4. Beabsichtigt der LWL, den Freilichtbühnen, die in diesem Jahr coronabedingt keine Einnahmen haben werden, über das bestehende LWL-Investionsförderprogramm der Westfälischen Freilichtbühnen hinaus neben möglichen Bundes- und Landesmitteln ebenfalls finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen?
  5. Gibt es Veranstaltungen, die der LWL in seinen Einrichtungen geplant hatte, bei denen freie Künstler*innen engagiert wurden, deren Honorare wegen ausfallender Termine wegfallen und müssen die Künstler*innen Mieten bezahlen, die sie bei einer nachzuholenden Veranstaltung ebenfalls wieder zahlen müssten?
  6. Welche Überlegunen gibt es in der Kulturstiftung, Kulturschaffende u unterstützen, wenn sie coronabedingt in Schieflage geraten? Gibt es innerhalb der Satzung der Kulturstiftung Spielräume für evtl. Soforthilfen?
  7. Wo sieht die Kulturabteilung Unterstützungsbedarf für die Freie Kulturszene?
  8. Inwieweit ist die Kulturabteilung im Gespräch mit Kommunen, Land und Bund, um auszuloten, was der LWL beitragen kann und was Landesregierung und Bundesregierung zur Unterstützung von Kulturschaffenden beitragen können?

 

Begründung:

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN möchte die Auswirkungen der Einnahmeausfälle in den Kultureinrichtungen in den Blick nehmen, die in Westfalen-Lippe von der Corona-Krise wahrscheinlich am stärksten betroffen sind.

Der Westfälische Heimatbund hat schnell und unbürokratisch ein Soforthilfe-Programm auf die Beine gestellt, um die Kultur in Westfalen, wie wir sie kennen, zu schützen. Diese ist jedoch angesichts des absehbaren Ausmaßes der Corona-Krise für den Kulturbereich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Hilfsprogramme des LWL für kleinere und mittlere Museen sind wünschenswert, um einer coronabedingten Schließung entgegenzuwirken.

Ebenso wichtig ist es, die Freie Kulturszene und die ehrenamtlichen Kulturschaffenden zu unterstützen, deren Förderung der LWL sich nicht zuletzt im Kulturpolitischen Konzept verschrieben hat. Durch den Wegfall vieler Veranstaltungen, die in den letzten Monaten ausfallen mussten und noch ausfallen müssen, verzeichnen viele Künstlerinnen und Künstler Einnahmeausfälle und fürchten um ihre Existenz.

 

Gezeichnet:

Jens Burnicki, Helmut Fehr, Martina Müller, Karen Haltaufderheide

 

F. d. R.:

Dr. Didem Ozan

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