Erinnern ist Zukunft – Statement von Ralf Pirsig zum Positionspapier des Deutschen Städtetages

Ralf Pirsig, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion – LWL-Kulturausschuss vom 13.9.2023:

Wir teilen die im Positionspapier Erinnern ist Zukunft des Deutschen Städtetages aufgezeigte Einschätzung:

1. Herausheben der Erinnerung ist eine wesentliche Aufgabe und dient der vertiefenden Demokratiebildung
2. Gedenken an die Verbrechen der Nazis stellt einen zentralen Bezugspunkt dar
3. Erinnern kann in vielerlei Formen gelebt werden, Orte – Gedenktage – Gedenktafeln
4. Erinnern stärkt die Demokratiefähigkeit – Zivilcourage; in der heutigen Zeit eine immer stärker werdende Herausforderung
5. Erinnerungskultur ist „Dauerarbeit“ – der Prozess muss stetig weiterentwickelt werden
6. Erinnerungskultur – ist idealerweise Bestandteil schulischer Bildung an außerschulischen Standorten
7. Erinnerungskultur nicht nur „Twitter, Facebook und Instagram“ überlassen, den fachlich kuratierten Formaten kommt angesichts der verlagerten Deutungshoheit in das „Digitale“ eine wesentliche Bedeutung zu

Daraus ergibt sich für uns:

  • Die LWL Kulturstiftung und der LWL (bzw. die Kulturabteilung) leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erinnerungskultur durch die Schwerpunktsetzung des Post-Kolonialismus. Wir unterstützen uneingeschränkt diese inhaltliche Ausrichtung.
  • Angesichts der Haushaltssituation des LWL sind die Beschränkungen größer, die Herausforderung dazu aber deswegen nicht unwichtig geworden.
  • Als zentraler Gedenkort nationaler und internationaler Bedeutung sind wir derzeit im Prozess, STALAG 326 entsprechend zu entwickeln im Vertrauen darauf, dass die Anrainer-Kommunen nun ihrerseits die erforderlichen Schritte unternehmen. Gerade diese Gedenkstätte ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Erinnerung, die bislang im Wesentlichen auf ehrenamtlicher Arbeit beruht, fachlich und inhaltlich gut zu unterstützen ist. Die mit dem Gedenkort STALAG 326 verknüpften Erinnerungen dürfen nicht verloren gehen.

 

 

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