Antrag der GRÜNEN Fraktion zur Einstellung von zwei Community Scouts im Industriemuseum

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt, im Jahr 2019 zwei Community Scouts im Industriemuseum einzustellen und mit einem Sachkostenbudget auszustatten.

Begründung:

Museen sollen die Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen fördern. Nicht zuletzt aufgrund unserer neuen Mitbürger*innen ist ein Neudenken des kulturpolitischen Konzeptes des LWL unter dem Blickwinkel „Migration und Diversität“, eine Neubewertung der Sammlungen und ein Neusammeln notwendig. In einem Initiativantrag wurde diese Neuausrichtung des kulturpolitischen Konzeptes nach Migrationsgesichtspunkten von der GRÜNEN Fraktion bereits gefordert (siehe DS 14/1412).

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe kann nicht bei der Veränderung seiner Sammlungen stehenbleiben. Zugänge müssen viel stärker von interkulturellen Barrieren befreit und neu geschaffen werden. Nur mit einer neuen Wahrnehmungs- und Empfangskultur kann der Austausch zwischen Museen und (neuen) Besucher*innen gefördert, die Bedürfnisse der (neuen) Besucher*innen besser erkannt und gezielt auf neue Gruppen reagiert werden. Dies ist auch eine Frage der Zukunftsfähigkeit der LWL-Museumsarbeit.

Um denjenigen Zugang zu Kultur zu erleichtern, die sich bisher noch nicht von den Angeboten von Museen und kulturellen Einrichtungen angesprochen fühlen, bedarf es einer stärkeren Ausrichtung auf die unterschiedlichen Communities. Für den Aufbau einer Vertrauensbasis und für eine effektive Kommunikation mit den Communities sind feste Ansprechpartner*innen in den Museen notwendig. Sogenannte „Community Scouts“ können Verbindungen zu unterschiedlichen Communities herstellen, pflegen und intensivieren und damit die Arbeit der Mitarbeiter*innen entlasten.

Der Deutsche Museumsbund kommt in seiner Handreichung zur Migration und kulturellen Vielfalt zu der Einschätzung, dass diese Aufgabe nicht von externen Werkvertragsnehmer*innen oder zeitlich befristetem Personal übernommen werden kann. Sie sollte von „Community Scouts“ als festen Ansprechpartner*innen wahrgenommen werden, vergleichbar den „Community Officers“ in einigen britischen Museen. Der Personalaufwand für die Auseinandersetzung mit dem Thema ist laut Museumsbund gerade in der Anfangsphase nicht zu unterschätzen.

Die Community Scouts sollen Kümmerer werden. Dafür braucht es eine gute Qualifikation, aber auch finanzielle Ressourcen. Die Community Scouts sollen ein Konzept entwickeln, das dann sukzessive auf alle Standorte ausgeweitet werden soll.

 

HH-Community-Scouts

Drucken