Gemeinsamer Antrag von CDU-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum LWL-Doppelhaushalt 2025/2026; hier: Transformation zur klimaneutralen Energieversorgung
Beschlussvorschlag
CDU-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragen gemeinsam:
Die Durchführung eines wirtschaftlich tragfähigen Pilotprojektes zur Erprobung zukunftsfähiger neuer Technologien (z.B. Wasserstoff, Tiefengeothermie, Wärmepumpe etc.) für die klimaneutrale Energieversorgung einer LWL-Liegenschaft wird vorbereitet.
Die Verwaltung wird gebeten, eine geeignete LWL-Einrichtung dafür zu ermitteln und über den Fortgang der Planung bzw. eine mögliche Umsetzung des Pilotprojekts regelmäßig den Gremien zu berichten.
Auf Basis der Erfahrungen des Pilotprojektes erfolgt die Umstellung der Energiezentralen in den weiteren LWL-Liegenschaften, wobei die jeweilige effiziente Umsetzbarkeit geprüft wird. Hiermit werden die bisherigen Bemühungen des LWL im Rahmen des IKSK zur Dekarbonisierung seiner Liegenschaften unterstützt.
Die Verwaltung wird aufgefordert, für die Umstellung der Energiezentralen einen Fahrplan zu erstellen, der eine Prioritätenliste beinhaltet. Dabei werden die Energiezentralen, die am unwirtschaftlichsten sind (hoher Gasanteil), zuerst umgestellt. Alle Fördermöglichkeiten sind auszuschöpfen.
Sachverhalt
Der LWL hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 bilanziell klimaneutral zu werden. Der größte Verursacher von Emissionen ist dabei mit 73% der Energie- und Gebäudebereich. Für die Erreichung der Klimaziele ist die Einführung von Technologien, die eine zuverlässige, saubere und kosteneffiziente Energieversorgung gewährleisten, von höchster Priorität. Ein Pilotprojekt zur klimaneutralen Energieversorgung einer LWL-Liegenschaft könnte somit ein echtes Ausrufezeichen im Rahmen der lokalen Klimapolitik sein.
Mit neuartigen zukunftsfähigen Technologien, wie zum Beispiel der Nutzung von Wasserstoff durch einen möglichst effizienten Einsatz von Brennstoffzellen oder wasserstofffähigen KWK-Systemen in der Wärmeversorgung oder auch der Geothermie, können die Möglichkeiten und wirtschaftlichen Potenziale für eine beschleunigte Dekarbonisierung der Liegenschaften erprobt werden. Die Energieversorgung des Standortes muss dabei immer ganzheitlich unter der Berücksichtigung vernetzter, optimal auf einander abgestimmter Energieerzeugungssysteme und unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit betrachtet werden.
Durch eine Offensive zur Sanierung seiner Energiezentralen kann der LWL zu erheblichen Einsparungen von CO2 und damit auch zu finanziellen Einsparungen kommen. Ein angenommenes Investitionsvolumen von 47 Mio. EURO würde sich bei steigenden CO2-Preisen in 2-4 Jahren amortisieren und mittelfristig zur Haushaltskonsolidierung beitragen.
Besonders die großen Hauptgebäude der Standorte des Psychiatrieverbundes und der Förderschulen könnten durch die Kombination der Eigenstromerzeugung durch Photovoltaikanlagen und einer großen Wärmepumpe zur Wirtschaftlichkeit beitragen. Im zweiten Schritt könnten dann die Nebengebäude in einem gestuften Verfahren angeschlossen werden.