Westfälisches Industriemuseum muss lebensfähig bleiben
GRÜNE im LWL: Westfälisches Industriemuseum muss lebensfähig bleiben
MINISTERZUSAGE FÜR WEITERE LANDESFÖRDERUNG
Mit einem deutlichen Bekenntnis zum weiteren Aufbau des Westfälischen Industriemuseums in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) beendeten die Mitglieder der bündnisgrünen Fraktion des Verbandes jetzt eine dreitägige Klausurtagung in Bochum und Witten. Insbesondere die künftige Landesförderung für die noch anstehenden Investitionsmaßnahmen an den acht Standorten des Museums waren Thema der Beratungen, die am vergangenen Freitag auch mit Kulturminister Dr. Michael Vesper (Bündnis 90/GRÜNE) stattfanden.
„Wir möchten erreichen, dass das Land Nordrhein-Westfalen trotz enger finanzieller Spielräume seine kulturpolitische Aufgabe für einen qualifizierten Abschluss des Westfälischen Industriemuseums wahrnimmt“, erklärt der Kulturobmann der grünen Fraktion, Siegfried Schönfeld (Marl). „Dazu sind einige investive Maßnahmen vordringlich, ohne die eine minimale Museums-infrastruktur nicht sicher gestellt werden kann.“
Minister Vesper habe in den Gesprächen die Bedeutung des Westfälischen Industriemuseums unterstrichen und mit Blick auf die Landesförderung festgestellt, dass die Landesregierung keine „Museumsruinen“ im Lande stehen lassen werde. „Wir haben vereinbart, dass nun zunächst zwischen dem Ministerium und dem Landschaftsverband über eine Priorisierung der notwendigen Maßnahmen und über einen Zeitplan zu ihrer Realisierung gesprochen werden soll. Danach erwarten wir dann aus Gründen der Planungssicherheit auch eine konkrete Aussage des Landes zur künftigen Förderhöhe“, spricht Schönfeld die Erwartungen der grünen LWL-Fraktion aus.
Diese Sicherheit und eine deutliche Perspektive für das Industriemuseum sei auch im Interesse der etwa einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dringend erforderlich, die in der Zentrale in Dortmund und an den acht Standorten von Lage bis Bocholt, von Bochum bis Hattingen am Aufbau des Museums arbeiteten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen war die Problematik von Altlasten auf den Liegenschaften des Industriemuseums. „Wir können und dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass frühere industrielle Nutzungen der Museumsflächen zum Teil hoch gefährliche Altlasten hinterlassen haben“, so Siegfried Schönfeld. Die grüne Fraktion trete dafür ein, die Flächen unter optimierten Bedingungen zu sichern und zu sanieren. Messlatte für alle erforderlichen Schritte in dieser Richtung müsse das neue Bundes-Bodenschutzgesetz sein. Dazu Schönfeld abschließend: „Das wird nicht billig sein, aber die öffentliche Hand hat hier eine Verantwortung für Museumsbesucher und Angestellte und letztlich auch eine Vorbildfunktion für Private.“