GRÜNE möchten Auskünfte zur Beschäftigung von Zwangsarbeiter/innen
GRÜNE möchten Auskünfte zur Beschäftigung von Zwangsarbeiter/innen:
SIND BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN DEM FONDS BEIGETRETEN?
Die Beschäftigung von Zwangsarbeiter/innen in den Einrichtungen des damaligen Provinzialverbandes Westfalen und in seinen Beteiligungsgesellschaften während der Nazi-Zeit beschäftigt erneut den Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN verlangt Auskunft darüber, welche der Beteiligungsun-ternehmen des LWL bislang dem Fonds der Stiftungsinitiative „Erinnerung, Verant-wortung und Zukunft“ von Unternehmen der deutschen Wirtschaft und des Bundes beigetreten seien und welche noch immer nicht.
„Wir möchten wissen, welche Gründe der Verwaltung gegebenfalls dafür bekannt sind, wenn Beteiligungsunternehmen dem Fonds nicht beigetreten sind“, erläutert Fraktionssprecher Heinz Entfellner. „Und wir fragen auch, was die Verwaltung bisher unternommen hat, um ihren Einfluß auf die eigenen Beteiligungsunternehmen für einen Beitritt zum Fonds geltend zu machen.“
Der Landschaftsverband ist – wie sein Rechtsvorgänger, der Provinzialverband Westfalen – traditionell an Versorgungsunternehmen wie der PESAG, der Elektromark, der RWE, der VEW oder Westfälischen Ferngas-AG beteiligt. Ferner gibt es Beteiligungen an Verkehrsgesellschaften, an Heilbädern und einem Verlag.
Bündnis 90/GRÜNE im LWL hatten bereits im März verlangt, auch die Beschäftigung von Zwangsarbeiter/innen im Straßenbau in der Zuständigkeit des damaligen Provinzialverbandes Westfalen mit einzubeziehen. Eine erste Recherche des Landschaftsverbandes hatte in Einzelfällen Hinweise auf die Beschäftigung von Zwangsarbeiter/innen in eigenen Einrichtungen des Provinzialverbandes erbracht. Um allerdings zu gesicherten Ergebnissen zu gelangen, müsse eine detaillierte Durchsicht von mindestens 4.000 Akten geleistet werden. „Mit unserer erneuten Anfrage möchten wir den Landschaftsverband in die Mitverantwortung für seine Beteiligungsgesellschaften in dieser Frage nehmen“, so Heinz Entfellner.