Hubert Hüppe zu Gast bei GRÜNEN SozialpolitikerInnen
15. Nov. 2012
GRÜNE SozialpolitikerInnen im LWL diskutierten mit Hubert Hüppe, dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung
Den GRÜNEN PolitikerInnen lagen vor allem die Themen am Herzen, die die Aufgaben der Landschaftsverbände berühren. Hier ging es vor allem um die Existenzberechtigung von Sondereinrichtungen zu Zeiten der UN-Konvention.
Z.B. sind Heilpädagogische Kindergärten – oft auf der grünen Wiese – nicht nur überflüssig, weil alle Kinder, selbst die mit schweren Behinderungen eine Regeleinrichtungen besuchen könnten (zur Not in einer additiven Gruppe), sondern sogar schädlich, weil hier der Grundstein gelegt wird zu einer „Karriere“ der Aussonderung, die sich heute noch in vielen Fällen bis ans Lebensende der betroffenen Menschen zieht.
Es wurde diskutiert, wie sich Förderschulen öffnen können in das System „Inklusive Schule für alle“, wie durch gute Sozialraumgestaltung und angemessene Hilfen inklusives Wohnen und Freizeitgestaltung von Menschen mit Behinderungen möglich wird und wie Werkstattplätze reduziert werden müssen zugunsten einer intensiven Förderung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen im 1.Arbeitsmarkt.
Es wurde deutlich, wie Strukturen Inklusion erschweren und behindern können; die zu erwartenden finanziellen Hilfen des Bundes bei der Eingliederungshilfe müssten gekoppelt sein an die Diskussion struktureller Veränderungen in der Finanzierung der Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Die Diskussionsrunde sprach sich einmütig für ein Bundesleistungsgesetz aus, das ausserhalb des SGB IX installiert werden müsse.
Herr Hüppe warb ausserdem auch für „kleine“ Projekte und mutige, unkonventionelle Lösungen in Einzelfällen, die als best practice Beispiele eine Blaupause für die inklusive Umgestaltung der Gesellschaft werden können.